Der vorherrschende Konsens unter großen Finanzinstituten geht von einer anhaltenden US-Dollar-Schwäche aus.
Die Deutsche Bank prognostizierte vergangene Woche einen „strukturellen Abwärtstrend des Dollars“. Barclays verwies auf den Rückgang des Dollar-Index seit Jahresbeginn – aktuell ein Minus von 8,3 Prozent – und merkte an, dass diese Schwäche „voraussichtlich anhalten wird“.
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Der britische Vermögensverwalter Schroders, der mehr als eine Billion Dollar an Vermögenswerten verwaltet, sprach in diesem Zusammenhang gegenüber CNBC von einer „faktischen Abkehr vom US-Dollar-zentrierten globalen Währungssystem“.
„Indem Trump schwere Zölle auf Basis von Handelsdefiziten (nicht tatsächlichen Handelsbarrieren) fordert, macht er klar, dass die USA nicht freien Handel, sondern ausgeglichenen Handel wollen“, sagte Jim Luke, Rohstoffportfoliomanager bei Schroders.
Unterdessen änderte Goldman Sachs, das bis zum 2. April noch optimistisch für den Dollar war, seine Einschätzung.
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„Wir haben unsere Dollar-Positionierung vor einigen Wochen geändert, vor allem aufgrund der Zölle und anderer politischer Maßnahmen, die Unsicherheit schüren, die Stimmung belasten und voraussichtlich die Gewinne von US-Unternehmen sowie das reale Einkommen der US-Haushalte beeinträchtigen werden“, sagte Kamakshya Trivedi, Leiter der globalen Devisenstrategie bei Goldman Sachs.
Die Sorge wird verstärkt durch etwa 18 Billionen US-Dollar an ausländischem Kapital, das laut Goldman Sachs in US-Aktien investiert ist – ein Rekordwert – sowie 7 Billionen Dollar in US-Anleihen.
Laut Goldman deuten erste Anzeichen darauf hin, dass Investoren ihre Engagements in US-Vermögenswerte reduzieren könnten. Europäische Investoren seien für den Großteil der jüngsten Verkäufe verantwortlich, während Anleger aus China, Kanada, Großbritannien und Japan in den letzten zwei Monaten weiterhin US-Aktien kauften.
Wenn der Dollar weiter fällt, dürften Investoren zunehmend ihr Währungsrisiko absichern wollen – was durch zusätzliche Verkäufe von Dollar den Abwärtstrend weiter verstärken könnte. Die Bank of America schätzt, dass europäische Investoren etwa 6,5 Billionen Dollar an US-Aktien ohne Absicherung halten, und sieht angesichts der jüngsten Dollar-Schwäche eine „dringende Notwendigkeit zur Absicherung“.
Athanasios Vamvakidis, Devisenstratege bei BofA, erwartet nun, dass der Euro bis Jahresende auf 1,19 Dollar steigt (von derzeit rund 1,14 Dollar).
Mittelfristig erwartet die Analysten der Deutschen Bank, dass der US-Dollar über die nächsten fünf Jahre auf 1,30 Dollar je Euro fällt, womit das Zeitalter eines teuren Dollars enden würde.
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Das bedeuten die Dollar-Preise für den USA-Urlaub
Für deutsche Urlauber, die 2025 in die USA reisen möchten, bietet der aktuell starke Euro eine günstige Gelegenheit, da die Reisekosten durch den vorteilhaften Wechselkurs gesenkt werden.
Laut travellersworldwide lagen im Sommer 2024 die durchschnittlichen Tageskosten für einen USA-Urlaub bei etwa 284 US-Dollar. New York City war mit 510 US-Dollar pro Tag die teuerste Stadt für Touristen.
Im Sommer 2025 könnten die durchschnittlichen Tageskosten für einen Urlaub in den USA höher ausfallen als im Vorjahr. Dies liegt vor allem an gestiegenen Hotelpreisen und den allgemeinen Lebenshaltungskosten.
Obwohl die nominalen Kosten also für einen USA-Urlaub im Sommer 2025 voraussichtlich höher sind als im Vorjahr, können europäische Reisende durch den stärkeren Euro und gezielte Planung dennoch von attraktiven Preisen profitieren.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
Die Währung EUR/USD wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,57 % und einem Kurs von 1,134USD auf Forex (28. April 2025, 15:20 Uhr) gehandelt.
So handeln Sie das Kursziel
Der Analyst erwartet ein Kursziel von 1,20USD, was eine Steigerung von +0,99% zum aktuellen Kurs entspricht. Mit diesen Produkten können Sie die Kurserwartungen des Analysten übertreffen.