Alter schützt bekanntlich vor Torheit nicht. Jugend auch nicht. Wir betrachten allerlei Facetten dieses unerschöpflichen Themas, bleiben aber beim Verkehr auf der Straße.
SP-X/Köln. Wir werden immer älter und immer mehr Alte. Das ist eine recht banale Erkenntnis und liegt nicht zuletzt daran, dass die Boomer, also unsereiner, so langsam Richtung Rente tendieren. Aber während die älteren Damen und Herren früherer Generationen tatsächlich betagt waren, tarnen grauen Haare und Falten heute ja nur unsere Jugendlichkeit, die mit etwas mehr Lebenserfahrung angereichert ist. Also alles normal so weit.
Nicht ganz, findet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft und warnt vor immer mehr Unfällen, die von älteren Menschen verursacht werden. Um satte 26 Prozent ist der Anteil von Autofahrern im Alter von 75 Jahren und älter an Unfällen mit Verletzten und Toten gestiegen innerhalb von zehn Jahren. Und das, obwohl die Autos immer sicherer werden.
Wir wollen da nichts beschönigen, aber rein statistisch ist es schon mal so, dass wenn immer mehr ältere Menschen Auto fahren, die dann wahrscheinlich auch mehr Unfälle bauen. 5,9. Millionen Führerscheinbesitzer sind inzwischen 75 plus. Vor zehn Jahren waren es gerade mal 2,5 Millionen. Nun könnte man hingehen und gelegentlich die Fahrtüchtigkeit prüfen lassen, aber schon weil auch immer mehr Wähler älter werden, reagiert die Politik an der Stelle gerne abwartend. Wobei uns nicht so ganz klar ist, ob man darauf setzt, dass sich das Problem biologisch löst oder technisch.
An der Biologie lässt sich wenig machen, aber für die technische Lösung gibt es derweil Neuigkeiten zu melden. Waymo, großer Betreiber von Robo-Taxis in den USA, tut sich mit Toyota zusammen. Bislang nutzt Waymo für seine autonomen Taxiflotten Jaguar- und Chrysler-Modelle als Basis. Mit Toyota will man nun den Privatmarkt bedienen. Dann müssen die Senioren sich nur noch für so ein Robo-Auto entscheiden und alles ist fein.
Derweil haben wir uns einmal mehr mit dem anderen Ende der Alterspyramide beschäftigt und allerlei Videos von jungen Menschen in potenten Autos gesichtet. Da gibt es durchaus Unterschiede. Die einen düsen gerne in geliehenen AMGs hin und her, um jungen Damen zu imponieren. Dabei finden sie auch gerne heraus, wem das Talent am Steuer früher ausgeht. Letztes führt dann immer wieder zu tragischen Unfällen, über die auch bundesweit mit der gebotenen Empörung berichtet wird.
Die anderen – und dafür gibt es sogar einen eigenen Youtube-Kanal – fahren mit Luxussportwagen im Schritttempo bei Luxushotels in Monaco und anderswo vor. Aus den Sportwagen steigen dann junge Damen formschön aus, und zwar vom Fahrersitz. Das sollte den präpotenten Jungs mit den AMGs zu denken geben. Aber vielleicht dürfen sie ja mal mitfahren, wenn sie sich benehmen.
Apropos schlechtes Benehmen. Den Sonderpreis für Dämlichkeit in Tateinheit mit Behinderung von Rettungsmaßnahmen erhält ein sensationslüsterner Drohnenpilot. Ein am Maifeiertag im Westerwald nach einem Unfall herbeigeeilter Hubschrauber konnte mit Patient an Bord nicht starten, weil jemand Unfall und Rettungsmaßnahmen so spannend fand, dass er beides per Drohne filmte. Da so eine Drohne recht weit fliegt, war der Pilot nicht ausfindig zu machen, und selbst zu doof, um zu bemerken, dass er den Hubschrauber stört. Am Ende musste die verunfallte Patientin mit einem Rettungswagen transportiert werden. Nach dem Drohnenpiloten wird gefahndet. Er war vermutlich noch keine 75. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.