Die Telekom-Tochter in den USA hat Anleger lange begeistert. Doch die Erwartungshaltung ist inzwischen so hoch, dass Rückschläge programmiert sind.
Düsseldorf, San Francisco. Gerade einmal ein paar Wochen im neuen Amt und schon mitten in Turbulenzen: Für Srini Gopalan hätte der Start als Chief Operating Officer (COO) von T-Mobile US kaum herausfordernder verlaufen können. Den Investoren musste der frühere Deutschland-Vorstand der Deutschen Telekom
erklären, warum die Aktie des Mobilfunkriesen binnen Stunden elf Prozent an Wert verlor, als das Unternehmen die jüngsten Quartalszahlen vorstellte.
„Nichts bereitet einen wirklich auf diese Aufgabe vor“, sagte Gopalan. Die US-Tochter des Bonner Konzerns habe eine „unglaubliche Kombination aus Kundenfokus, Intensität und visionärem Denken“. Doch bei aller Begeisterung soll Gopalan nun helfen, T-Mobile neu zu positionieren.
Denn alles was in den USA passiert, hat unmittelbare Auswirkungen auf den gesamten Dax-Konzern. Die US-Tochter steuert zwei Drittel zum Gesamtumsatz bei. Am 15. Mai legt Konzernchef Timotheus Höttges die Zahlen für den Gesamtkonzern vor. Von Analysten dürfte es kritische Nachfragen geben.
Der Grund für den Einbruch an der Börse war relativ banal. T-Mobile hatte das Konsensziel der Analysten bei den Neukunden knapp verpasst. Für das erste Quartal meldete das Unternehmen einen Nettozuwachs von 495.000 Vertragskunden. Erwartet worden waren 507.000.